Der zuletzt gelesene
Abschnitt steht in meiner Textausgabe unter der Überschrift „Wesen ist Form“,
der heute gelesene unter der anscheinend genau entgegengesetzten „Der Stoff als
Wesen“.
Zunächst die
Feststellung, dass die natürlichen Wesen, gemeint sind die unterschiedlichen
Gattungen von Körpern, von allen angenommen werden: nämlich dass es sie
gibt und dass sie den Status von Wesen haben. Andere wie die mathematischen
Dinge seien strittig. Aristoteles resümiert hier frühere Ausführungen mit
anscheinend unvereinbaren Aussagen wie, „dass die Gattung in höherem Grade
Wesen ist als die Arten“ und „dass weder das Allgemeine noch die Gattung Wesen
ist“.
Die eben genannten
natürlichen Wesen sind sinnlich erfassbar und ebenso verfügen sie über Stoff.
Aber der Stoff wird in einer Weise erklärt, die nicht an Stofflichkeit etwa der
vier Elemente denken lässt, sondern eher mit Logik zu tun hat. Er wird mit
Substrat gleichgesetzt und dieses wiederum mit Möglichkeit, die der
Wirklichkeit vorausliegt, mit dem Vermögen, das von der Aktualisierung
vorausgesetzt wird, die wiederum als Entstehen und Vergehen stattfindet.
Alle Veränderungen sind
Übergänge von einer Bestimmung zu einer anderen in einem jeweiligen Parameter
etwa lokaler oder quantitativer oder qualitativer oder „wesentlicher“
(substanzieller) Art. Diese Parameter bilden das jeweilige Substrat im
angedeuteten Sinn oder den Stoff in einem logischen Sinn. Dabei geht es um
Veränderungen von Körpern, die auch im üblichen Sinn stofflich sind und die in
der Physik bereits abgehandelt worden sind.
Es werden also in diesem
Buch, das Metaphysik heißt, ontologische Voraussetzungen
der Physik noch einmal auf etwas kursorische Weise besprochen.
Und das trägt zu dem ziemlich spröden Charakter dieses Buches bei, dass es die
konkreten Phänomene meist nur flüchtig berührt.
Walter Seitter
Sitzung vom 14. November
2018
Nächste Sitzung am 21.
November 2018
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