τὸ μὲν οὖν αἰσθάνεσθαι ὅμοιον τῷ ... νοεῖν.

Das Wahrnehmen nun ist ähnlich dem ... vernünftigen Erfassen.

Aristoteles (De Anima III, 7: 431a)

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Dienstag, 6. September 2022

Sonderprotokoll Göttinnen-Fest 2022

Am 3. September fand im nördlichen Weinviertel (Alberndorf) DAS HOLLENWASSERWUNDER Göttinnen-Fest 2022 statt, das mit seiner Spannung zwischen Kosmologie und Theographie in die hiesige Metaphysik-Lektüre appropriiert werden kann.

Der zur Protokollführung eingeladene Philosoph hat diese Aufgabe nicht übernehmen können, daher schiebe ich jetzt nur ein Notprotokoll ein, das insofern authentischen Charakter hat, als es statt eines üblichen Post-Protokolls die offizielle Ankündigung übernimmt - also ein Prä-Protokoll. 

 

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DAS HOLLENWASSERWUNDER
Göttinnen-Fest 2022

Am 3.September 2022, 14 Uhr

Ort: Jägeracker, Alberndorf (beim Radler, hinter dem Friedhof geradeaus Richtung Berg, es ist der Weg ausgeschildert)

Wasser ist existenziell, auch das Pulkautal ist heuer extrem vom Mangel an Regen betroffen. Die Bäume leiden, besonders die Eichen und Birken. Wir suchen nach Wasser, wir kartographieren die unterirdischen Wasserläufe. Wir verehren das Wasser als lebendiges, intelligentes Element. Wir erinnern daran, dass das Wasser - neben Bäumen und Steinen – der Grund war, warum bestimmte Orte verehrt wurden: das Wasser ist heilend, tröstend, erteilt den guten Rat.

Heuer werden wir im Rahmen des Göttinnenfestes einen kleinen Brunnen auf dem Jägeracker in Alberndorf bohren. Wir haben die beste Stelle dafür seit Langem gesucht und festgelegt. Die Bohrung selbst ist das Fest, die Erscheinung des Wassers die Epiphanie. Das Wasserloch soll in Zukunft die Tiere tränken, und die sich eventuell dorthin verirrenden Wandererinnen überraschen und erfreuen. Dieser Brunnen ist ein Ort, an dem das Wasser verehrt werden soll, es kann nutzen und heilen, aber an erster Stelle ist er dazu da, damit die lebendige Allmacht des Wassers, die auch im kleinsten Rinnsal präsent ist, betrachtet werden kann, von Mensch, Tier oder Pflanze.

  

PROGRAMM

14 Uhr Aufstellung beim Jägeracker, feierlicher Zug der Weissen, Roten und Schwarzen Göttinnen mit dem geschmückten Bohrer mit Begleitung durch die Dorfmusik Hadres zum Bohrloch

Göttinnengruppen nehmen Platz auf den drei Festwägen bei der Bohrstelle

Während der gesamten Zeremonie Räucherungen mit Lavendel

Installation am Hang von Alexandra Zaitseva

Bohrbeginn mit Fanfaren

Performance der Weissen Göttinnen mit Teppichklopfern und Besen

Performance der Roten Göttinnen mit Krügen und Vasen

Performance der Schwarzen Göttinnen, Rezitationen zu Ehren des Wassers

Performance der drei Göttinnengruppen, Konzentration auf Bohrung

Fortwährend Musik, dazwischen regelmässig Herzschlag durch die Große Pauke

Sobald das Wasser erscheint, allgemeine Akklamation mit Fortissimo Musik und Tanz

Pumpen einer Ehrenfontäne

Begrüssung des Wassers, einzeln und kollektiv

Deponieren von Geschenken für das Wasser

Abschließend auf dem Jägeracker gemeinsames Grosses Festmahl mit Backhendl und Auflauf, Wein von Weingut Eder und Weingut Himmelbauer

Ende ca. 19 Uhr

Regie: Elisabeth von Samsonow

Dorfmusik Hadres

Mit besonderem Dank an Roman Wittmann, Jägerschaft Alberndorf Robert Diem, Karl Koran, Karl Riepl

Edenhof Franz North, Eduard Himmelbauer, alle GöttinnendarstellerInnen!

Nur bei gutem Wetter!

Ausweichtermin wird bekanntgegeben!

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Das beigefügte Foto stammt von Ivo Gurschler.

 

Walter Seitter 

 




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